Visa arbeitet an Blockchain basierter Zahlungslösung

Jetzt folgte mit Visa ein weiterer Konzern, der Dienstleistungen auf Basis der Blockchain-Technologie anbietet. Gemeinsam mit Line, einem Messaging-Anbieter, sind nun grenzüberschreitende Zahlungsvorgänge möglich. Der neue Dienst könnte vor allem Ripple unter Druck setzen.

Das sollte man auch beachten, wenn man über die Cryptosoft App in den Kryptomarkt investieren will. Sehr wohl können derartige Projekte einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf bestimmte Kryptowährungen oder auch auf den gesamten Markt haben.

Grenzüberschreitender Zahlungsverkehr wird einfacher werden

Nun kann man Visa B2B Connect auf 30 Handelsachsen nutzen. Gegen Ende des Jahres soll der Dienst dann auf 90 Märkten ausgeweitet werden. Mit dem neuen Netzwerk soll es möglich sein, dass der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr noch einfacher wird; vor allem geht es hier darum, dass es zur Reduzierung der Zwischenschritte kommt.

Sensible Geschäftsinformationen, dazu gehören unter anderem die Bankdaten wie auch die Kontonummern, werden vom Netzwerk mittels Digital-Identity-Features tokenisiert. „Durch das Visa B2B Connect Identitätsfeature wird die Art und Wiese, wie man Informationen bei den grenzübergreifenden B2B-Transaktionen überträgt, grundlegend verändert“, so der Konzern.

Als Partner wurden das Finanz-Software-Haus FIS und auch der Paymentautomation-Spezialist Bottom Line gewonnen. IBM war als Partner dafür zuständig, die Plattform auf Basis der Blockchain-Technologie zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit Big Blue war es auch möglich, die Visa-Technologie mit dem Hyperledger Fabric Framework zu kombinieren. Zu Beginn arbeitete Visa noch mit Chain, einem FinTech-Startup, zusammen – die Übernahme der Firma Stellar hat aber am Ende dafür gesorgt, dass man sich dann bei Visa für IBM entschied.

Der Anfang der bargeldlosen Gesellschaft?

Die Partnerschaft zwischen Visa und Line soll der Beginn einer Zusammenarbeit sein, die ein breites Spektrum an diversen Dienstleistungen ermöglichen soll – vor allem auch dann, wenn es um Entwicklungen von FinTech-Lösungen geht, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Aber auch Business-to-Business, grenzüberschreitende Zahlungen und Transaktionen in alternative Währungen sollen durch die Partnerschaft unterstützt werden.

Des Weiteren planen die Unternehmen die Einführung von neuen (natürlich auf den Handel abgestimmte) Lösungen, die vor allem in den 54 Millionen Visa-Händlerstandorten zur Verfügung stehen sollen. Transaktionen, die nicht direkt über Line Pay durchgeführt werden, soll man – so das Ziel – aber dennoch mittels digitalem Wallet von Line Pay nachvollziehen können.

Line Pay und Visa wollen im Zuge der Olympischen Spiele 2020, die in Tokio stattfinden werden, mit Werbeaktionen und Marketingkampagnen gezielt auf das Projekt aufmerksam machen – man will dafür sorgen, dass sich immer mehr Menschen mit einer bargeldlosen Gesellschaft anfreunden.

Wie wird Ripple reagieren?

Die Partnerschaft setzt genau an jenem Punkt an, an dem sich auch Ripple mit xRapid sowie dem XRP Token befindet. Bislang hatte man hier eine Art Alleinstellungsmerkmal – das könnte sich nun drastisch ändern. Vor allem auch deshalb, weil Ripple die letzten Kämpfe, die gegen Bitcoin sowie gegen SWIFT ausgetragen wurden, verloren hat.

Noch gab es keine Auswirkungen auf den Ripple-Kurs. Anfang Juni bewegte sich der Ripple im Bereich der 0,40 US Dollar – ein deutliches Plus gegenüber den Vormonaten. Im Januar lag der Ripple noch bei 0,30 US Dollar.

Der Durchbruch scheint aber nicht gelingen zu wollen: Vergleicht man den Ripple, der schlussendlich – bezogen auf die Marktkapitalisierung – auf Platz 3 im Ranking der Top 100-Kryptowährungen liegt, mit dem Bitcoin oder Ethereum, so ist noch Luft nach oben. Vor allem auch, wenn man sich die Allzeithochs ansieht. Das Allzeithoch des Bitcoin wurde am 16. Dezember 2017 aufgestellt – damals kostete ein Bitcoin 19.665 US Dollar. Heute (Stand: Mitte Juni 2019) befindet man sich im Bereich der 8.000 US Dollar. Die Marktkapitalisierung beträgt 144 Milliarden US Dollar. Ethereum erreichte den bislang höchsten Preis am 13. Januar 218 – damals erreichte man 1.448 US Dollar. Aktuell (Stand: Mitte Juni 2019) befindet sich Ethereum bei 260 US Dollar. Die Marktkapitalisierung beträgt 27 Milliarden US Dollar. Das Ripple-Allzeithoch wurde am 7. Januar 2018 erzielt – damals lag der Ripple bei 3,40 US Dollar. Derzeit kostet der Ripple (Stand: Mitte Juni 2019) 0,40 US Dollar. Die Marktkapitalisierung beträgt 17 Milliarden US Dollar.