Die Karrieren nach der Karriere – Was machen eigentlich die ehemaligen Bank-Vorstände?

Bankvorstände stehen für einige Jahre im absoluten Fokus der Öffentlichkeit, bevor sie sich in der Regel in ihr Privatleben zurückziehen. Häufig ist nur wenig bekannt von den aktuellen Lebensumständen der großen Manager, die zumindest finanziell keine Sorgen mehr plagen dürften. Doch was machen die Bankvorstände in diesen Tagen und wie blicken sie auf ihre Zeit an der Spitze der Konzerne zurück?
Der Vorstand der deutschen Bank Josef Ackermann ist wohl eines der berühmtesten Beispiele. Von 2002 bis 2012 stand er an der Spitze der deutschen Bank. Diese verließ er von einem großen Finanzskandal behaftet und von der Finanzkrise erschüttert. Besonders die niedrigen Kredite dieser Tage verhalfen der Aktie zu einem Sprung auf bisher nie dagewesene 102 Euro. Bis heute ist es jedoch möglich, auf niedrige Kreditzinsen zu setzen, wie sie das Portal kredit-zeit.de vergleicht.
Innerhalb seiner zehnjährigen Amtszeit polarisierte Josef Ackermann wie kein zweiter Bankvorstand und war immer wieder auch in den Medien sehr präsent. Inzwischen zog er sich weitgehend in sein Privatleben zurück, das nach wie vor sehr stark in der Schweiz verhaftet ist. Erst im Jahr 2017 entschied er sich dazu, in einem großen Interview mit der Zeit einen genauen Blick auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre zu werfen. Dabei äußerte er sich selbst zuversichtlich, mit sich selbst und seiner Arbeit im Reinen zu sein. Angesichts der Tatsache, dass er einen großen Teil der Boni ablehnte, welche im kürzlich rückwirkend für die Zeit bei der deutschen Bank zugesprochen wurden, hinterlässt diese Aussage jedoch einen merkwürdigen Beigeschmack. Schließlich hätte ansonsten nichts dagegen gesprochen, das angebotene Geld für die persönlichen Dienste am Unternehmen anzunehmen und den Ruhestand dadurch noch luxuriöser zu gestalten. Doch zumindest die Auswirkungen seines öffentlichen Handelns bedenkt Josef Ackermann, wenn er sich in diesen Jahren vor eine Kamera stellt und ein öffentliches Statement tätigt.

Der Finanzmanager Anshu Jain

 

Etwas weniger bekannt ist Anshu Jain, der als Nachfolger in den Vorstand der deutschen Bank berufen wurde. Mit drei Jahren ist seine Amtszeit deutlich kürzer und zeugt von weniger Wirbeln und Diskussionen, als dies noch bei seinem Vorgänger Josef Ackermann der Fall ist. Der Brite mit englischen Wurzeln präsentierte sich als Geschäftsmann durch und durch und wurde zeitweise sogar mit dem in der Finanzwelt so beliebten Titel “Rainmaker” verehrt. Erst im Jahr 2015 stellte sich heraus, dass das Team hinter Anshu Jain in der Verantwortung für zahlreiche Manipulationen stand, die zum Beispiel die viel diskutierten Referenzzinsen betrafen. Für die deutsche Bank war ein solcher Vorstand in der Folge nicht mehr tragbar, wodurch Anshu Jain seinen Rücktritt persönlich zu erklären hatte. Bis heute ist jedoch unklar, wie viel er tatsächlich rund um die dunklen Machenschaften wusste, die während seiner Amtszeit hinter seinem Rücken passierten.
Noch bis zu diesem Tage scheint es so, als hätten die Skandale bei der deutschen Bank die berufliche Laufbahn von Anshu Jain beendet. Er selbst verfügt inzwischen über Wohnsitze in London, Frankfurt und New York, wo er öffentlichen Berichten zufolge seinen vorzeitigen Ruhestand genießt. Praktisch nie tritt er noch in öffentlichen Auftritten in Erscheinung, was mit den vielen kritischen Fragen zu tun haben könnte, die noch an seinen Jahren im Vorstand von der deutschen Bank hängen. Auf der anderen Seite wird Anshu Jain gerne auf Golf- und Cricketplätzen beobachtet, auf denen er seinem liebsten Hobby nachgeht. Sein Einkommen wird inzwischen auf stolze 60 Millionen Euro geschätzt, mit denen es in jedem Fall möglich wäre, nun im gesetzten Alter die aktive Laufbahn ruhen zu lassen und sich zunächst einmal anderen Dingen und Vorlieben zu widmen.

Jürgen Fitschen

Für drei Jahre stand Jürgen Fitschen gemeinsam mit Anshu Jain an der Spitze der deutschen Bank. Nachdem letzterer aufgrund der massiven Betrugsvorwürfe nicht mehr länger im Amt bleiben konnte, markierte Jürgen Fitschen sogar die einzige Spitze des wichtigen Finanzinstituts in Deutschland. Ihm ist es im Laufe einer 30 Jahre langen Karriere bei der deutschen Bank gelungen, die Belegschaft von seinen individuellen Fertigkeiten zu überzeugen. Erst nachdem er den Weg an die Spitze erfolgreich erklommen hatte, wurde ihm ein alter Skandal zum Verhängnis. Nun musste er sich vor dem Münchner Landgericht wegen Prozessbetrug verteidigen, was das Ende seiner Laufbahn bei der deutschen Bank zufolge hatte.
Der inzwischen 69-jährige Fitschen konzentriert sich inzwischen auf anderweitige Projekte. So ist er Mitglied im Thinktank Atlantik-Brücke und zudem in der trilateralen Kommission tätig. Zumindest in dieser Perspektive bleibt ihm weiterhin großer Einfluss auf die Welt erhalten. Weiterhin wurde ihm in der deutschen Bank der als repräsentativ einzustufende Titel Senior Adviser für nationale Geschäfte übergeben. Zumindest dieser hat seinen anhaltenden Prozess wegen Prozessbetrugs in München überdauert.